Marsimoto

13-12-2015 20:00 Ringlokschuppen Bielefeld

Konzerte

Eckdaten

Datum: Sonntag, 13.12.2015

Ort: Ringlokschuppen Bielefeld

Info

Ein Hinterhof im tiefsten Osten Berlins, irgendwo im Niemandsland zwischen Friedrichshain und Lichtenberg. Gegenüber ragt ein monströser Plattenbau in die Höhe. In einem ehemaligen Stasi-Gebäude haben Marsimoto und seine Freunde ihr Studio eingerichtet. Sie haben es »Wir waren mal Stasi«-Studio getauft. Kid Simius, Nobodys Face und Dead Rabbit lungern an ihren Rechnern herum. Die drei weiteren Räume haben Tua, Chefket und der Techno-Produzent K-Paul gemietet. Marsimoto trägt ein grünes Kostüm, grüne Lack-Dunks und hat eine Plastiktüte mit Bier und Jägermeister-Schnäpsen dabei. Dead -Rabbit rollt einen Joint. Die Wände werden von Plattencovern in verschiedenen -Grüntönen gesäumt: Kool Keith, Creutzfeld & Jakob, -Stieber Twins, The Roots. Kein Zweifel: Wir sind in Green Berlin gelandet.

»Grüner Samt« ist ein Manifest, so wie es vor fünf Jahren »Halloziehnation« war. Das Album, das die deutsche Rap-Szene völlig kalt erwischte. Doch ein Teil jubelte über die offensichtliche Quasimoto-Hommage auf verspulten Dead Rabbit-Instrumentals. Die -JUICE, Jan Delay, Samy Deluxe und Peter Fox waren sich bald einig: Hier passierte Großes. Die Wachablösung der letzten Deutschrap-Generation, die später von Casper, Prinz Pi und Konsorten weitergeführt werden sollte. Bald standen Labels und Verlage in Green Berlin Schlange und wollten ein Teil dieser Erfolgsgeschichte sein. Der Geschichte von Marten Laciny aus Rostock, einem Ex-Model, Ex-U17-Fußballnationalspieler und Ex-Schauspielschüler, der vor allem einen Haufen gute Ideen und ein unglaubliches Maß an Überzeugungskraft mitbrachte. Man war sich einig: Ob nun als Marsimoto oder als Marteria, der Bursche sollte gefälligst den deutschen HipHop retten. Aber schnell.